Den höchsten Rang nimmt in Prag die ernste Musik ein, die in Konzertsälen erklingt, die eigens für Sinfonieorchesterklänge aus gestattet wurden. Die Hausbühne der Tschechischen Philharmonie ist das in historisierendem Stil erbaute Rudolfinum, ausländlsche Orchester spielen oft im Jugendstil-Gemeindehaus / Obecní dům und guten Ruf erwarb sich auch der moderne Kulturpalast / Palác kultury oder Kongresové centrum.

Das Musikfestival Prager Frühling / Pražské jaro ist die Krönung allen musikaIischen Geschehens in Prag und Anziehungspunkt der besten Künstler und ihrer dankbaren Zuhörer aus aller Welt.
Man sagt, in Prag sei der Genius Loci zu spüren.

Wie auch anders, wenn das Ständetheater von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) persönlich durch seine Operpremieren berühmt gemacht wurde. Nachdem seine bahnbrechenden Musikwerke in anderen Städten abgelehnt wor den waren, Prag ihm aber Tür und Tor öffnete, seufzte er: "Meine Prager verstehen mich."
Der romantische Symphoniker Bedřich Smetana (1824-1884) dirigierte in Prag seine vaterländischen Opern. Später von Taubheit geplagt, konnte er die Erstaufführung seiner berühmtesten Oper Libuše zu Anlass der Eröffnung des Nationaltheaters nur noch mit den Augen verfolgen. Aber die Fanfarenklänge aus diesem Musikwerk sind heute mit Ausnahme der Nationalhymne die bekannteste Melodie der tschechischen Musik überhaupt. Bis heute erkIingen sie zum Empfang des Präsidenten. Treffend singt in der Oper die mythische Prophetin Libuše / Libussa aus den Urzeiten böhmischer Geschichte: "Das Tschechische Volk übewindet auch der Hölle alle Schrecken."

Auch der um einiges jüngere Antonín Dvořák (1841-1904) dirigierte seine Werke vor Prager Publikum. Zu seinem größten Welterfolg wurde noch zu seinen Lebzeiten die Symphonie Aus der Neuen Welt, in der seine Bewunderung für Amerika zum Ausdruck kommt, wo er einige Jahre seines Lebens verbracht hatte. Diese Symphonie gehört zu den Kleinoden des Weltmuslkfonds und eine Passage wurde gar zur Nationalhymne des amerikanischen Staats Iowa.
VYSOKÁ U PŘÍBRAMĚ: Památník Antonína Dvořáka / Denkmal für Antonín Dvořák
Aber nicht nur Geigenmuslk liegt in der Luft von Prag. In vielen Kirchen ist bei Konzerten die Musik origineller Musikinstrumente zu hören. Auf den Ausflugsdampfern erklingt Dixieland und in den Prager Clubs, ja sogar auf den Straßen kann man Jazzmusik lauschen.